Der Mensch

Cluj ist die Hauptstadt Transsilvaniens – und dort kam ich Mitte der 70er Jahre zur Welt.
Rumänien befand sich tief im Kommunismus der Regierungszeit Ceausescus. Den Gegenentwurf zu Kontrolle, Gleichschaltung und Konformismus dieser Zeit bildete mein Zuhause.

Meine Mutter war eine berühmte Opernsängerin, Großmama Pianistin, mein Großonkel Schauspieler und Kabarettist. Sie alle lehrten mich Selbstbestimmtheit, Fleiß, Mut und den Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Ich befand mich zudem in einem sehr reichen multikulturellen Sprachkosmos, denn um mich herum wurde rumänisch, deutsch, ungarisch, französisch und englisch gesprochen.

Nach dem tragischen Unfalltod meiner Mutter in Österreich, nahm mich das Clujer Opern- und Ballettensemble unter seine Fittiche und führte mich in die faszinierende Welt der Künste ein. Ich entdeckte meine Liebe zur darstellenden Kunst.

Meine Großeltern kümmerten sich in dieser tragischen und verlustreichen Zeit um mich. Sie wurden zu meinen Eltern und förderten mich musikalisch. Sie gaben mir Klavier- und Gesangsunterricht und halfen mir so beim Entdecken meiner eigenen Stärken und Talente.

Das Begräbnis meiner Mutter fand in Österreich statt. Diesen Tag nutzte mein Vater zur Flucht in den Westen. Für mich begann damit ein Pendeln zwischen zwei Welten.

Auf der einen Seite herrschte die Disziplin des Kommunismus Rumäniens und auf der anderen Seite war die Freiheit des nach Schokolade duftenden Westens.

Mit meinem Vater reiste ich nach Afrika und durch Europa und kehrte immer wieder in meine Uniform nach Rumänien zurück.

Im Alter von 11 Jahren blieb ich in Deutschland und verbrachte drei Jahre auf dem Gymnasium des Internates Schloss Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen. Dort gründete ich meine erste Musikband, und meine Stimme lernte das Mikrofon kennen. Aber vor allem lernte ich, in dieser neuen westlichen Welt zurecht zu kommen.

Mit 14 Jahren kam ich nach Hessen. Ein Karaoke-Wettbewerb in Frankfurt sollte die Weichen für einen neuen Lebensabschnitt stellen. Nach meinem Auftritt, ich sang „Killing me softly“ von Roberta Flack, wurde ich zu Gesangs- und Sprachaufnahmen für Hörspiele und Jingles in Tonstudios rund um Frankfurt eingeladen. Mit 22 bekam ich einen Plattenvertrag, verbunden mit einem längeren Aufenthalt in Los Angeles. Diese Zeit war spannend, aber auch erkenntnisreich. Ich spürte, dass es nicht die Bühne war, der mein Herz gehörte. Es war das Universum dahinter.

Zurück in Deutschland moderierte ich zunächst auf Veranstaltungen und Messen.

Ich nahm an vielen Castings teil und sprach meine ersten Werbespots.

Seit nunmehr 30 Jahren bin ich Sprecherin mit Leib und Seele, einem hohen Maß an Einfühlungsvermögen, Flexibilität, Professionalität und Zuverlässigkeit. Mit der Werbung fing es damals an, und über die Jahre sind viele weitere Felder dazugekommen: Dokumentationen, Hörspiele, Trickfilme, Computerspiele, Lernprogramme und vieles mehr.

Wenn ich Dich neugierig gemacht habe, freue ich mich von Dir zu hören oder zu lesen.